Slacklining in der Schule

Unfallkasse Hessen

Das Slacklining bietet eine einfache und gute Möglichkeit das Gleichgewichtsgefühl zu fördern. Das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannte Band bewegt sich unter der Last des Nutzers und ermöglicht somit Trainingsmöglichkeiten für Balance, Konzentration und Koordination. Fähigkeiten, die jenseits des Sports auch beim Lernen von Bedeutung sind. Es verwundert daher nicht, dass Schulen zunehmend Interesse an dieser Trendsportart zeigen.

Je nach Nutzung bzw. Aufbau gibt es verschiedene Arten von Lines, wie z.B.:

  • Highlines
  • Lowlines 
  • Longlines
  • Waterlines 
  • Freestyle-Lines

Zur schulischen Nutzung der Lines ist anzumerken: 

High-Lines 

High-Lines sind in mehreren Metern Höhe (bis zu mehreren 100 m) angeordnet. Bei Verwendung auf Schulhöfen sind Höhen von max. 3m zulässig, wobei entsprechender Fallschutz erforderlich ist. Aufgrund der Höhe der Befestigungspunkte entstehen in den Befestigungen (Bäume, Pfosten etc.) sehr hohe Belastungen. Der Aufbau und Betrieb einer High-Line setzt daher hohes Fachwissen und geeignete Befestigungsmöglichkeiten voraus. Die Lines sind daher für eine regelmäßige schulische Verwendung im Sport bzw. in der Pause nicht geeignet. 

Low-Lines 

Die Lines werden in max. ca. 50 cm Höhe angebracht. Die Verletzungsgefahr bei einem Absturz/ Sprung ist eher gering. Von allen Lines eignen sich Low-Lines daher am besten für eine schulische Nutzung. 

Long-Lines 

Zur Verwendung kommen sehr lange Bänder (ca. 100 m), wodurch in den Befestigungspunkten extrem große Kräfte auftreten können. Aufbau und Betrieb derartiger Lines erfordern, wie bei den High-Lines, ein hohes Fachwissen und geeignete Befestigungsmöglichkeiten. Long-Lines sind daher für eine schulische Verwendung nicht geeignet. 

Water-Lines 

Die Line wird oberhalb einer Wasserfläche angeordnet. Dies ist in der Regel im Schulalltag kaum realisierbar, weshalb derartige Lines für eine regelmäßige schulische Verwendung ungeeignet sind. 

Freestyle- (Rodeo-)Lines 

Diese Lines sind nicht stramm gespannt, sondern weisen einen erheblichen Durchhang auf, was relativ hohe Befestigungspunkte erfordert. Die schulische Verwendbarkeit müsste im Einzelfall geprüft werden.

Aufgrund der o.g. Eigenschaften eigenen sich Low-Lines am besten für den schulischen Einsatz im Schulsport oder in der Pause. 

Für ein sicheres Low-Lining sind folgende Sicherheitsanforderungen zu beachten: 

  • Qualifikation der Lehrkräfte, Betreuer etc.

Aufbau und Betrieb der Slack-lines erfordern gewisse Grundkenntnisse über das Spannen, die richtige Bandhöhe sowie vor allem die ausreichende Festigkeit der Befestigungspunkte. Die Lehrkräfte müssen daher entsprechend qualifiziert sein, was z.B. durch eine Unterweisung durch den Hersteller, Vertreiber der Line oder einem  Fachverband etc. erfolgen kann. 

  • Aufsicht

 Slacklines dürfen nur unter Aufsicht (durch eine Lehrkraft etc.)  genutzt werden 

  • Untergrund

Slacklines mit Fallhöhen unter 60 cm bedürfen keiner besonderen Bodenanforderungen und können auch auf Asphaltflächen o.ä. installiert werden. Aufgrund der höheren Fallschutzwirkung wird jedoch  Erde oder Rasen als Untergrund empfohlen. 

Statik der Befestigungspunkte

In den Lines können durch die Vorspannung und die Belastung  Zugkräfte von weit über 10.000 Newton ( mehr als eine Tonne) entstehen, die von der Line und den Befestigungspunkten aufgenommen werden müssen. 

Die Herstellerangaben zu Nutzerzahl und auftretenden Zugkräften sind daher unbedingt zu beachten! 

Sofern Gebäudeteile, Laternen etc. als Befestigungspunkte verwendet werden sollen, muss hinsichtlich der statischen Belastbarkeit mit der jeweiligen Bauverwaltung des Schulträgers Rücksprache genommen werden. 

Bei der Befestigung ist unter anderem folgendes zu beachten:

  • Einhaltung der Herstellervorgaben hinsichtlich der Mindeststammdurchmesser von Bäumen. Bäume müssen gesund (keine Brüche und Fäulnisschäden) und gut bewurzelt sein. Letzteres kann z.B. in Hangbereichen problematisch sein 
  • die Befestigung mehrer Lines an einem Baum oder Pfosten oder ähnlichem erhöht die auftretenden Belastungen erheblich und ist daher nur zulässig, wenn die zusätzlichen Kräfte sicher aufgenommen werden können 
  • Verwendung von Gurt-Unterlagen als Rindenschutz 
  • Rücksicherung von Metallteilen. Verwendung eines Sicherungsseiles (Bandschlinge o.ä.) für die Metallratsche

Sportgeräte sind in der Regel nicht für die hohen Befestigungslasten der Lines ausgelegt. Eine Nutzung (z.B. bei Errichtung einer Line in der Sporthalle) muss daher nur nach Rücksprache mit dem jeweiligen Gerätehersteller erfolgen.

Fußnoten:

[1] Der Begriff „mit Behinderung“

 

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